Wohnen im Alter ist ein Thema, das uns alle angeht – sei es als Betroffene, als Angehörige oder als Teil der Gesellschaft, die ein Altern in Würde ermöglichen will. Mit der stetig steigenden Lebenserwartung und dem fortschreitenden demografischen Wandel rückt die Frage nach geeigneten Wohnformen für Senioren immer mehr in den Vordergrund.
Es geht darum, Räume zu schaffen, in denen Sicherheit, Komfort und Gemeinschaft kein Luxus, sondern Standard sind. Wohnkonzepte müssen nicht nur altersgerecht sein, sondern auch den unterschiedlichen Wünschen und Bedürfnissen älterer Menschen entsprechen.
Wie lässt sich das Wohnen im Alter in der Praxis realisieren und welche Wohnkonzepte gibt es? Diese Fragen klären wir in diesem Beitrag!
Typische Herausforderungen beim Wohnen im Alter
Mit zunehmendem Alter stellen sich Herausforderungen an das Wohnen, die oft weitreichende Anpassungen erfordern. Die Bewältigung dieser Herausforderungen ist entscheidend für die Lebensqualität im Alter. Die folgenden Aspekte sind besonders relevant:
Barrierefreiheit
Barrierefreiheit ist ein zentrales Thema. Treppen, enge Bäder und hohe Schwellen können schnell zu unüberwindbaren Hindernissen werden. Oft ist ein Umbau der Wohnung oder ein Umzug in eine barrierefreie Wohnung notwendig, um den Mobilitätseinschränkungen gerecht zu werden.
Finanzierung
Die Kosten für altersgerechtes Wohnen sind nicht zu unterschätzen. Sowohl Umbaumaßnahmen im Eigenheim als auch der Umzug in betreute Wohnformen können finanzielle Herausforderungen darstellen. Hinzu kommen die laufenden Kosten für eventuelle Pflege- und Betreuungsleistungen.
Pflegebedürftigkeit
Mit zunehmender Pflegebedürftigkeit steigt der Bedarf an Unterstützungsleistungen. Das Spektrum reicht von gelegentlicher Hilfe im Haushalt bis hin zu täglicher medizinischer und persönlicher Betreuung. Die Organisation und Finanzierung dieser Leistungen ist eine komplexe Aufgabe, die gelöst werden muss.
Soziale Isolation
Die Gefahr der Vereinsamung im Alter ist groß, insbesondere nach dem Verlust des Lebenspartners oder wenn die Mobilität nachlässt. Es ist wichtig, dass Wohnformen auch Lösungen anbieten, um soziale Kontakte zu fördern und Einsamkeit zu vermeiden.
Sicherheit
Die körperlichen Veränderungen im Alter erfordern ein sicheres Wohnumfeld, um das Sturz- und Unfallrisiko zu minimieren. Neben baulichen Maßnahmen spielen auch technische Einrichtungen wie Notrufsysteme eine wichtige Rolle.
Infrastruktur
Die Nähe zu medizinischen Einrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten, öffentlichen Verkehrsmitteln und kulturellen Angeboten ist für viele ältere Menschen wichtig. Eine gute Infrastruktur ermöglicht es ihnen, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und ihre Selbstständigkeit zu erhalten.
Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/eine-altere-frau-schaut-auf-ein-handy-auf-einem-tisch-DEhuMIS7x2M
Wie kann man im Alter wohnen?
Wohnen im Alter ist so vielfältig wie die Menschen, die davon betroffen sind. Dabei steht die Individualität jedes Einzelnen im Vordergrund. Die Entscheidung, wie und wo man im Alter leben möchte, ist geprägt von persönlichen Bedürfnissen, gesundheitlichen Voraussetzungen und sozialen Wünschen. Im Folgenden werden verschiedene Wohnformen vorgestellt, die den unterschiedlichen Bedürfnissen im Alter gerecht werden.
Die eigenen vier Wände: Selbstbestimmt in vertrauter Umgebung leben
Viele Menschen möchten auch im Alter in den eigenen vier Wänden leben. Dazu sind häufig Umbaumaßnahmen erforderlich, um die Wohnung oder das Haus barrierefrei und damit altersgerecht zu gestalten. Der Einbau von Treppenliften, bodengleichen Duschen und anderen Hilfsmitteln kann die Selbstständigkeit erheblich fördern. Technische Assistenzsysteme wie Notrufknöpfe oder Bewegungsmelder sorgen für zusätzliche Sicherheit.
Betreutes Wohnen: Selbstständigkeit mit Unterstützung
Betreutes Wohnen bietet eine Mischform aus selbstständigem Wohnen und der Möglichkeit, Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Dies können Sicherheitsdienste, hauswirtschaftliche oder pflegerische Leistungen sein. Die Wohnungen sind barrierefrei und befinden sich häufig in Anlagen, die Gemeinschaftsaktivitäten anbieten und soziale Interaktion ermöglichen.
Seniorenresidenzen: Komfortables Wohnen mit Rundum-Service
Für Menschen, die einen gehobenen Lebensstandard wünschen und über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügen, bieten sich Seniorenresidenzen an. Sie zeichnen sich durch ein umfangreiches Serviceangebot wie Verpflegung, Reinigung und Freizeitaktivitäten aus. Diese Wohnform verbindet den Komfort eines Hotels mit der Sicherheit und Fürsorge einer betreuten Wohnanlage.
Mehrgenerationenwohnen: Gemeinschaft über Altersgrenzen hinweg
Das Konzept des Mehrgenerationenwohnens basiert auf dem Zusammenleben von Jung und Alt unter einem Dach oder in einer Wohnanlage. Der gegenseitige Austausch und die Unterstützung im Alltag stehen dabei im Vordergrund. Durch das Miteinander der Generationen entsteht ein soziales Netzwerk, das der Vereinsamung im Alter vorbeugt.
Ambulant betreute Wohngemeinschaften: Selbstbestimmt leben trotz Pflegebedürftigkeit
Ambulant betreute Wohngemeinschaften richten sich an Menschen, die aufgrund ihres Gesundheitszustandes pflegebedürftig sind, aber nicht in einem Pflegeheim leben möchten. Die Pflege wird von externen Dienstleistern übernommen, in allen anderen Lebensbereichen behalten die Bewohnerinnen und Bewohner ihre Selbstständigkeit.
Wohnen mit Service: Flexibilität durch anpassungsfähige Dienstleistungen
Service-Wohnen ähnelt dem Betreuten Wohnen, bietet aber ein flexibleres Angebot an buchbaren Dienstleistungen. Von der Wäscheversorgung bis zur medizinischen Betreuung kann individuell entschieden werden, welche Unterstützung in Anspruch genommen wird. So kann die Wohnung an sich ändernde Bedürfnisse angepasst werden.
Fazit
Die Auseinandersetzung mit dem Wohnen im Alter zeigt, dass Würde und Lebensqualität im Alter durch vielfältige und anpassungsfähige Wohnformen gewahrt werden können. Von der eigenen barrierefreien Wohnung bis hin zu betreuten Wohnkonzepten gibt es ein Spektrum an Möglichkeiten, die sowohl Unabhängigkeit als auch Unterstützung bieten. Innovative Modelle wie Mehrgenerationenhäuser und ambulant betreute Wohngemeinschaften tragen zur Integration und sozialen Teilhabe bei, während Service-Wohnen Flexibilität im Alltag ermöglicht.
Der Beitrag macht deutlich, dass eine umsichtige Planung und eine bedarfsgerechte Gestaltung des Wohnumfeldes für ein selbstbestimmtes Leben im Alter unerlässlich sind.
Autor:
Helvetic Care AG.
Helvetic Care versteht sich als Bewegung für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Auf der digitalen Plattform helveticcare.ch wollen wir Menschen zu Themen rund ums Älterwerden informieren, diese untereinander vernetzen und ihnen konkrete Angebote und Beratung vermitteln.
Hallo liebe Leser. Mein Name ist Marc. Ich schreibe für zahlreiche Online Magazine und versuche dabei stets Verbesserungen für die Leser zu schaffen. Seniorenwonne soll der Ort sein, an dem Menschen im Alter finden, wonach sie gesucht haben. Ich schreibe über Hilfsmittel im Alltag aller Art.